Agile vs. Klassisch: Welcher Ansatz passt zu Ihrem Projekt?
Stellen Sie sich vor, zwei Bauunternehmen errichten dasselbe Haus. Das Ziel ist identisch, der Weg dorthin jedoch unterschiedlich: Das eine arbeitet agil mit Scrum, das andere folgt dem klassischen V-Modell. Welche Methode ist besser? Die Antwort lautet: Es kommt darauf an.
Um den Unterschied greifbarer zu machen, betrachten wir ein Beispiel aus der Praxis: ein Bauprojekt mit zwei fiktiven Firmen. Unternehmen S setzt auf Scrum als agile Methode, Unternehmen V arbeitet nach dem klassischen V-Modell. Doch die wahre Stärke oder Schwäche einer Methode zeigt sich erst in konkreten Szenarien.
Im ersten Szenario sind die Anforderungen von Beginn an festgelegt. Beide Teams starten mit einem klar definierten Plan.
Unternehmen V arbeitet linear und strukturiert alle Phasen ab, während Unternehmen S Anforderungen unnötig mehrfach überprüft und verändert.
Das Ergebnis: Der klassische Ansatz überzeugt : schneller, fokussierter, ohne überflüssige Schleifen.
Im zweiten Szenario ändern sich die Anforderungen im Projektverlauf. Beide Teams beginnen mit der Planung, doch der Kunde entscheidet sich später für ein anderes Heizsystem.
Unternehmen V muss daraufhin umfangreich zurückspringen und mehrere Planungsebenen anpassen, während Unternehmen S die Änderung direkt im nächsten Sprint integriert und dabei eng mit dem Kunden zusammenarbeitet.
Hier zeigt die agile Methode ihre Stärken: flexibel, kundennah und termingerecht.
Die wichtigste Erkenntnis ist, dass es kein allgemeingültiges „One-Size-Fits-All“ gibt. Klassische Methoden sind ideal, wenn Anforderungen von Anfang an klar und stabil sind. Agile Ansätze dagegen entfalten ihre Vorteile, wenn Änderungen wahrscheinlich sind.
Der eigentliche Erfolgsfaktor liegt nicht in der Methode selbst, sondern darin, den Ansatz zu wählen, der zum Kontext des Projekts passt und nicht zur persönlichen Vorliebe.